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Biomasse ersetzt in Kaposvar fossilen Brennstoff
Polytechnik liefert nachhaltige Energielösung für Stadtwerke in Ungarn
Als eine der modernsten Anlagen des Landes nahmen vor Kurzem die Stadtwerke des ungarischen Ortes Kaposvar (knapp 59 000 Einwohner) ein Warmwasserheizwerk mit 15 MW in Betrieb. Die Biomasseanlage stammt vom österreichischen Spezialisten Polytechnik aus Weissenbach an der Triesting. Sie ersetzt fossile Brennstoffe durch Restholz.
Die neue 2 . 7,5 MW-Kesselanlage versorgt 7 000 Wohnungen und weitere 288 Gebäude über das Fernwärmenetz der 70 000-Einwohner Stadt Kaposvar mit nachhaltig erzeugter Wärme. Die Anlage ist eine der ersten, die auf der ungarischen Strategie basiert, mit fossilen Brennstoffen betriebene Fernwärmequellen durch erneuerbare Energien zu ersetzen, um die Nachhaltigkeit zu erhöhen und den gesamten Kohlenstofffußabdruck zu verringern.
Wärme aus örtlich verfügbarer Biomasse
Die Einspeisung in das Fernwärmenetz der Stadt erfolgt über ein neu errichtetes Rohrleitungspaar. Zusätzlich wurde eine fast 2 km lange, vorisolierte Fernwärmeleitung verlegt. Während der Heizperiode werden von der Biomasseanlage rund 80 bis 85 % des Wärmebedarfs erzeugt. Als Brennstoff gelangt regionales Waldrestholz mit hohem Rindenanteil aus dem Bundesforst zum Einsatz, geliefert von Sefag. Das ungarische Unternehmen hat sich auf die Bewirtschaftung und Verwertung von Wäldern spezialisiert. Beim Bau der Anlage konnte Polytechnik auf die Erfahrung von mehr als 3 000 realisierten Anlagen zurückgreifen. Gegründet 1965 als Zwei-Mann- Betrieb, hat sich das Unternehmen zu einem weltweit führenden Anbieter für Biomassefeuerungs-, Holzvergasungs-, Torrefizierungs- sowie Karbonisierungsanlagen entwickelt. Mit einem Exportanteil von 95 %, Niederlassungen in mehr als zehn Ländern der Welt sowie Produktionsstätten in Europa und Asien ist Polytechnik ein global agierendes Unternehmen. In Anbetracht der Herausforderungen zukünftiger Generationen übernimmt Polytechnik Verantwortung, indem das Unternehmen mit voller Kraft und Überzeugung zu einer nachhaltigen und erneuerbaren Energiezukunft beiträgt. So wird stetig an der Verbesserung bewährter sowie vor allem auch an der Entwicklung neuer Technologien gearbeitet.
Der Fokus der Forschung liegt auf der Entwicklung von Lösungen zur Substitution von fossilem Kohlenstoff in der Stahlindustrie durch CO₂-neutrale, hochwertige Biokohle aus verschiedenen, preiswerten Biomasserohstoffen. Die Polytechnik geht in ihrer Forschung jedoch noch einen Schritt weiter und setzt sich zum Ziel, die dezentrale Biokohleproduktion mit einer effizienten Erzeugung von Ökostrom und Wärme aus Pyrolysegasen zu koppeln. „Grüne Kohle“ zur Defossilisierung Derzeit wird eine industrielle Torrefizierungsanlage in Finnland geplant, die bis zu 60 000 t/Jahr grüne Kohle produzieren wird.
Geschäftsführer Lukas Schirnhofer berichtet: „Die Produktion läuft auf Hochtouren, die Lieferung der Hauptkomponenten von Polytechnik wird Anfang Dezember erfolgen. Wir gehen derzeit von einer Inbetriebnahme im zweiten Quartal 2024 aus. Das Projekt in Finnland wird ein Meilenstein für diese Technologie darstellen – es wird die bisher größte kommerzielle Anlage in Europa sein, andere werden folgen. Die Nachfrage ist jedenfalls sehr groß, nicht nur in Europa.“
Hersteller: Polytechnik Luft- und Feuerungstechnik GmbH, 2564 Weissenbach (Österreich)
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